Vortrag zum Klimawandel

„Viele kleine Schritte sind wertvoll“

Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt beim Deutschen Wetterdienst
Tobias Fuchs, Deutscher Wetterdienst

„Es gibt nur noch ganz Wenige, die den menschengemachten Klimawandel abstreiten“, so begann Tobias Fuchs vom Deutschen Wetterdienst seinen Vortrag „Unser Klima – global denken, regional handeln“ im vollbesetzten Saalfoyer der Kahler Festhalle. Für Donnerstag, den 16. März 2023 hatte ich den international renommierten Referenten vom Deutschen Wetterdienst gewinnen können.

Tobias Fuchs, der die großen internationalen Klimaschutzkonferenzen auch schon als Mitglied der deutschen Delegation erlebte, hielt einen sehr informativen Vortrag. Seine Botschaft: Das 1,5 Grad-Ziel erscheint zwar nicht mehr erreichbar, aber wir haben noch Vieles in der Hand, wenn wir jetzt konsequent handeln.

Fuchs beschrieb anhand von Wetter und Klimadaten die deutliche Zunahme von unerfreulichen Rekordwerten mit den bekannten Häufungen an sogenannten Naturkatastrophen, also Dürren, Waldbränden, Hitzewellen, Starkregen, Sturzfluten und Überschwemmungen. Die Zahl der Hitzetage habe sich seit den 50er Jahren verdreifacht und die Temperaturentwicklung in Deutschland nehme kontinuierlich zu.

Im Anschluss des beeindruckenden Vortrags kamen wir noch zu einem interessanten Austausch darüber, wie wir gemeinsam die Herausforderungen des Klimawandels auch in unserer Gemeinde bewältigen können.

Stephan Pösse, Bürgermeisterkandidat in Kahl für die Wahl am 2. Juli 2023
Bürgermeisterkandidat Stephan Pösse

Ich möchte für Kahl ein Klimaschutzkonzept erstellen lassen, das auch eine Wärmebedarfsplanung mit einbezieht. Gleichzeitig muss im Rathaus eine Stelle für eine Klimaschutzmanager*in geschaffen werden, die über den nötigen Sachverstand verfügt. Dort wo Straßen, Kanäle und Wasserleitungen erneuert werden, ist immer auch an eine Nahwärmeversorgung für die Anwohner*innen mitzudenken, die z.B. mit einer zentralen Wärmepumpe gespeist wird.

Alle öffentlichen Flächen, die nicht unbedingt versiegelt sein müssen, sollen aufgebrochen und begrünt werden. Auch kleine Bereiche lohnen sich! Im Ort können weitere Bäume nachgepflanzt werden, dabei ist auf Arten und Sorten zurückzugreifen, die mit Hitze und Trockenheit gut klarkommen., Auch am Dorfplatz geht noch mehr Begrünung und Beschattung als das, was der Bauausschuss bereits beschlossen hat.

Vorhandene Grünflachen im Mainfeld und vor allem alle Waldflächen in Kahl sollten zum jetzigen Zeitpunkt für die Bebauung tabu sein.

Tobias Fuchs und ich waren uns zum Abschluss des Abends einig:

„Nichts tun ist keine Option. Haben wir keine Angst vor der großen Dimension, viele kleine Schritte sind wertvoll“!